Feldpost nach Steilshoop

Vor kurzem wurde der folgende Feldpostbrief auf eBay.de versteigert. Dieser wurde Ende 1944 einer Dame nach Steilshoop gesendet.

Feldpost

Als Feldpost ist der Transport von Briefen, Karten und Päckchen von und zu einem Soldaten zu verstehen.
Um dessen Motivation hoch zu halten, wurde seitens der Wehrmacht, wie schon in den vorigen Kriegen zuvor auch, dem Transport von Feldpost eine hohe Wertschätzung entgegen gebracht.
Trotz aller Probleme die sich im Laufe des zweiten Weltkrieges ergaben, funktionierte die Feldpost bis zum Schluß!

Feldpostnummer

Im Gegensatz zu früher wurden die Anschriften bzw. Absender der Soldaten nicht mit der Einheitsbezeichnung versehen, sondern mit einer Feldpostnummer.

Anhand dieser Nummer konnte jederzeit festgestellt werden wo und bei welcher Einheit der Soldat im Einsatz sich befindet und wohin der Beleg transportiert werden musste.

Die in diesem Beleg genutzte Feldpostnummer ist = 41858-M

Eingesetzt wurde diese von:
28.2.1941 - 29.7.1941 = 3. Staffel Ergänzungskampfgruppe 6, u. gestrichen
1.3.1942 - 7.9.1942 = Standortoffizier Gruse, dann Stab u. 1.-3. Kompanie Feldersatz-Bataillon 20/3
12.3.1943 - 7.9.1943 = Stab u. 1.-3. Kompanie Kampfschule der 20. Panzergrenadier-Division.

Leider ist eine Zuweisung nach 07.09.1943 aktuell nicht belegt. Man darf aber vermuten das diese weiterhin bei der 20. PzGren Division im Einsatz war, da es sich hierbei um eine Hamburger Einheit handelte.

Feldpost nach Steilshoop

Der folgende Beleg wurde am 10. November 1944 durch den Obergefreiten Werner Grünboner erfasst. Er enthält neben dem Briefumschlag und einer mit einem kurzen Grusstext beschriebene Feldpostkarte auch ein Foto vom Marsch einer Infanterieeinheit auf einer Straße im Osten.

Dieser Brief wurde durch die Feldpoststelle am 18.11.1944 gestempelt. Leider ist der Stempel verschmiert und gibt keine weitere Informationen preis.

Ber Brief selbst ging zu Frau Fimke in 24 Hamburg-Steilshop in der Schreberkolonie "New York" im Ligusterweg 30 (oder 90).

Dauerbewohner in der Schreberkolonie

Durch die Zerstörung großer Teile von Hamburg, inbesondere im Jahr 1943, waren viele Bewohner gezwungen in ihren Kleingärten zu wohnen.
Daher waren Briefsendungen an Dauerbewohner in Gärten eine typische Form von Anschriften zu jener Zeit.
Die Behelfsheime wurden in Steilshoop bis in die 1970er Jahre genutzt und erst im Zuge der Neubauwohnungen aufgegeben.
In den noch vorhandenen Kleingärtenanlagen in Steilshoop finden sich heute noch immer als Laube genutzte ehemalige Behelfsheime.

Bilder
















Erstversion vom 26.02.2016. Letzte Aktualisierung am 09.04.2023.

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